Tuesday, September 12, 2006

Was passiert nach The Happy End?

Ein ganz typischer Film: Ein kleines Kind ist verschwunden und geht auf unglaubliches Aberteuer, wenn die Familie des Kindes gleichzeitig sich Sorgen macht. Oft ist das Film eine Komödie und am Ende sieht Zuschauer nur das mystische Grinsen des Hauptheldes (=des Kindes, das es alles geschafft hat und ist wie "Jetzt geht das Leben weiter wie immer früher"). Was macht aber die Familie? Sagt nur "Willkommen zu Hause!" oder "Schön, dass du hier bist!"
So und?

Vielleicht lass ich mich einfach nicht richtig entspannen, wenn ich mich Filme ansehe, aber ich kann es nicht verdauen, dass The Happy End so unrealistisch klar ist. Ich meine, ehrlich! Ok, ich muss jetzt etwas gründlich erklären, nämlich dass es _kulturelle Unterschiede_ gibt.

Ich bin ganz sicher, die Finnen, die ich getroffen habe und die ich kenne, sind ganz normal. Keine richtige Freaks, keine hyper-neugierige Staatsbürger, die kein eigenes Leben hätten. Aber aber, diese Menschen würden es nie im richtigen Leben genügend finden, dass sie nur "Willkommen zu Hause" grüssen dürften. Und danach nach zu Hause fahren... Was würden sie tun?

Diese amerikanische Filme haben ein Drehbuch wie dies hier:

"Oh, Gott sei Dank ist alles in Ordnung... Jetzt gehen wir nach Hause und ich verspreche es, du wirst nie mehr allein sein... Deine Freunden und wir alle haben so Sorgen gemacht... Jetzt ist alles wieder gut, wir schaffen es..."

und dann gehen sie weg, der "Held" und die Familie und Freunden. Und Happy End.

Ich weiss nicht, aber aus irgendeinem Grund wirkt dass so unmöglich, so komisch.

Zumindest die Menschen in Europa (ich weiss wirklich nicht ob die Kultur anders in den Vereinigten Staaten ist) sind viel mehr neugierig. Hier wäre also ein Drehbuch, eine andere Version für die Ende des Filmes:

"Oh, Gott sei Dank ist alles in Ordnung! Aber deine Schuhe sind ja total schmutzig! Wo warst du? [das Kind erzählt, er hat einen Dieb festgenommen] - Wirklich? Wie hast du das gemacht? [Kind erzählt, wie er den Dieb festgenommen hat] Mit welchem Stuhl? Wie hast du gewusst, dass es in der Küche Seil gibt! [dann erzählt das Kind, dass der Nachbar Zauberkräfte hat] - Zauberkräfte! Wir müssen gerade umziehen, alles hier ist so komisch und anders als früher!"

So würde das im richtigen Leben passieren. Ein anderes Beispiel: Reicht es, wenn jemand Dich anruft und erzählt, dass jemand dein Portmonee gefunden hat? Würdest Du einfach "Wie schön, danke vielmals" sagen? In zahlreichen amerikanischen Filmen macht man so, aber... für mich würde das nicht reichen. Ich würde zumindest fragen, wo er/sie mein Portmonee gefunden hat, und sogar, wie er/sie mein Telefonnummer hat, und vielleicht noch etwas!

Ist unwahrscheinlich, dass ich diese Filme in naher Zukunft verstehen werde. Aber ich verstehen doch "the point": es wäre ja furchtbar langweilig, wenn das Kind am Ende über alles erzählen würde und die ganze Geschichte noch mal wiederholte.

Ich mag es, Antworten zu finden. Vielleicht jedoch in jeder Hinsicht ist es nicht nötig.

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